Sportfreunde und FEG schlagen auf die Pauke

Die Sommerpause endete mit einem Paukenschlag; mit einer Firmenligadelikatesse; ja mit einem absoluten Klassiker. Tabellenführer gegen den ersten Verfolger, Vizemeister der letzten vier Jahre gegen den Serienmeister; oder einfach gesagt: Sportfreunde Seuzach vs. FEG Winti Kickers im Cuphalbfinal.

Bereits letztes Jahr trafen diese beiden Mannschaften in der Vorschlussrunde des Cupwettbewerbs aufeinander. Die Begegnung bedeutete damals nach gefühlten 243 Niederlagen die vielumjubelte Siegpremiere der FEG Kickers gegen die Sportfreunde aus Seuzach. Aber was liegt dieses Jahr drin? Die Seuzacher brennten auf Revanche während die FEG Kickers den erneuten Finaleinzug nach dem Schlusspfiff nur allzu gerne feiern würden.

Eine Spielvorbereitung aus dem Lehrbuch kommt leider definitiv anders daher, als es die Herren in Orange an diesem lauen Sommerabend präsentierten: Coach-los, Urlaubs-Pirelli an den Hüften und einen Spielmacher mit der Pünktlichkeit eines italienischen Güterzuges. Gerüchten Zufolge soll seine Uhr bereits auf Winterzeit eingestellt sein.

Als der Unparteiische die Begegnung anpfiff waren aber doch zweiundzwanzig Herren in Fussballtenu auf dem Platz und der Ball rollte flott durch Freund und Feind. Geheimnisse über die Spielweise der beiden Teams gibt es nach unzähligen Duellen in den vergangenen Jahren wohl (fast) keine mehr. Die Abtastphase fiel demzufolge und zugunsten der Zuschauer in der „randvollen“ Arena auf Axa komplett aus.

In beiden Sechzehnern konnten einige Halbchancen während der ersten Viertelstunde herausgespielt werden, aber so richtig zwingend erschien das Gebotene bisher noch nicht. Dies änderte sich schlagartig nach einem zügig vorgetragenen Angriff der FEG Kickers über die linke Seite. Auf diese Saison vom Coach in die Offensive umgeschult, zimmerte „Matti“ einen Kracher mit links von der Strafraumecke in den entfernten Winkel: Traumtor(!) und was folgte war die beste Phase der orangen Kicker. Mit der Führung im Rücken gelangen flüssige Kombinationen während die Seuzacher weit vom eigenen Tor ferngehalten und ihre Angriffe oft im Keim erstickt wurden.

Alles hat ein Ende – nur die Wintiwurst hat zwei – so auch diese ansehnliche Phase der FEGler. Mit einem Eckball, zwei verpasste Klärungsversuche und drei Zehen an einem schönen Halbvolley glichen die Platzherren aus Seuzach das Spielgeschehen wieder aus. Das Selbstvertrauen der Herren in Orange war wie weggeblasen und die nördlichen Nachbarn rissen das Diktat des Spiels immer mehr an sich. Fussball spielt sich halt nicht nur in den Füssen ab, sondern eben auch im Geiste (Zitat: unbekannt). So verwundert es nicht, dass kurz vor dem Pausentee gar noch das 2:1 aus Sicht der Sportfreunde fiel.

Frische Offensivkräfte sollten in der zweiten Halbzeit die Aufholjagd der FEG Kickers ankurbeln. Doch leider fiel die Wirkung der Rotationsmaschinerie ausnahmsweise eher bescheiden aus. Trotz einiger Schüsse knapp neben das Seuzacher Gehäuse, waren und blieben es die Sportfreunde, welche die Partie mehrheitlich im Griff hatten. Gegen hinten liessen sie wenig zu und vorne wurde eiskalt eingenetzt, wenn sich die Möglichkeit dazu ergab: Nach einem Standard von halb rechts getreten und kurzer Verwirrung in der Hintermannschaft der FEG Kickers hiess es plötzlich 3:1.

Nur wenig später ging ein Ball während der orangen Vorwärtsbewegung im Mittelfeld verloren. Die Seuzacher liessen sich nicht zwei Mal bitten und schlossen den überfallartigen Gegenstoss unter die Latte zum 4:1 ab. Wie schon bei den Gegentreffern zuvor war „Schnyder“ im Tor der Gäste so machtlos wie ein Bauer im Mittelalter.

Trotz des mittlerweile klaren Rückstands steckten die FEG Kickers aber keineswegs den Kopf in die sandigen Stellen des Platzes, sondern überraschten mit einer taktischen Umstellung für die letzten zehn Minuten. Der Bruderwechsel „Joelinho“ für „Lieni“ machte aus einem 4-4-2- ein 3-4-3 mit einer Dreimannsturmspitze. Aber auch die letzten Angriffsbemühungen der Herren in Orange wurden von den Nordmannen erfolgreich neutralisiert. So leuchtete beim Schlusspfiff des Unparteiischen ein überraschend klares 4:1 für die Sportfreunde aus Seuzach auf der Anzeigetafel auf.

Die FEG Kickers gratulieren herzlich zum verdienten Finaleinzug und müssen selbst relativ zügig über die Bücher. Denn am Montag wartet auf dem Wallrüti bereits der nächste Brocken in Form des punkthungrigen SC Rapid Winterthur.

Sportlich grüsst,

die Presseabteilung der FEG Winti Kickers

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